„Dir gehört mein Herz, …

…ich sehne mich nach dir; nimm mich bei der Hand und halt mich fest. Dir gehört mein Herz, ich schenke mich dir ganz.“

Das sind Zeilen aus einem Liebeslied. Ein Liebeslied an Gott. Ein Lied der Hingabe an Gott.

Gott, ich weiß, du bist gut. Ich will mich ganz in deine Hand geben.

Hört sich gut an. Wie sieht das aber praktisch aus?

Im Alten Testament lesen wir von König Salomo, der sich von Gott etwas wünschen darf. (1. Könige 3) In seinem Wunsch bekommen wir eine Ahnung, was es heißt, sich Gott hinzugeben.

„… gib denn deinem Knecht ein hörendes Herz, …“ (1. Kö 3, 9)

Luther übersetzt an der Stelle „ein gehorsames Herz“.

Beide Übersetzungen sind möglich. Und beide machen deutlich worum es geht. Es geht um ein Herz, das ausgerichtet ist auf Gott. Ein Herz, das sich von Gott leiten lässt.

In dem Wunsch von Salomo wird eine wichtige Erkenntnis deutlich. So ein Herz hat man nicht automatisch und kann man sich schon gar nicht selber „basteln“.

So ein Herz, kann man sich nur schenken lassen.

Und da sind wir bei dem Wort aus dem Buch Hesekiel, das uns dieses Jahr begleiten will. „Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch.“

Gott sagt das dem Volk Israel, und wir dürfen es auch ganz persönlich für uns hören. „Ich verändere euer Herz.“

Aus eurem steinernen Herzen mache ich ein lebendiges Herz. Ich mache daraus ein Herz, das Beziehungsfähig ist.

Echte Beziehungen sind immer eine Herzenssache. Ich frage nach dem Anderen, ich interessiere mich für ihn.

Das veränderte Herz, ist ein Herz, das nach Gott fragt. Ja, das sich nach Gott sehnt.

Wenn wir ehrlich sind, müssen wir aber zugeben, das in unserem Glaubensalltag die Beziehung zu Gott viel zu schnell abkühlt.

Und so ist, wie im Zwischen-menschlichen, auch die Beziehung zu Gott mit Arbeit verbunden.

Es gilt sich immer wieder aufs Neue ihm zuzuwenden. Das Gespräch mit ihm zu suchen.

Das Wunderbare dabei ist, dass Gott uns immer zugewand bleibt. Sein Herz für mich erkaltet nicht. Ich darf immer wieder mit der Bitte des Psalmbeters zu ihm kommen.

Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen, beständigen Geist. (Psalm 51, 12)

Ich wünsche uns für das neue Jahr eine ganz neue Sehnsucht nach einer Herzensbeziehung zu Gott. Eine Sehnsucht die ihm begegnen will in seinem Wort, im Gebet, in der Gemeinde.

Er hat diese Sehnsucht nach mir und wünscht sich nichts mehr, als mich beschenken zu dürfen.

Ihr/Euer

Matthias Klöber